Fye_Schnapsdrossel
New Member
- Beiträge
- 503
Hier ist mal eine kleine Geschichte, eher ein Roman.
Ratabayaku(Roman)
Kapitel 1: Oome Tsuki und der Fremde
„Na los, zieh deine Waffe!!!“
„Tsss, als ob ich die brauche, um dich zu besiegen!“
Er zog seinen Speer und lies ihn auf seinen Bruder hinunterschnellen, doch der wich elegant aus und gelang mit einem akrobatischen Sprung auf der langen Waffe.
„Komm da runter, du Mistkerl!“, rief Oome Aozora seinem Bruder zu.
„Ach, halt den Mund, du hast doch keine Ahnung, wie man richtig kämpft, geh doch in den Kindergarten zurück, du Baby!“, Oome Taiyo blickte listig auf seinen Bruder herunter.
Die beiden waren eigentlich keine richtigen Brüder, Aozora, den alle Kotori nannten, wurde von seinem Vater ausgesetzt und dann von Oome Tsuki, Taiyos Mutter, aufgenommen.
Taiyo sprang erneut und wollte diesmal angreifen, doch Kotori wich dem Tritt ebenso elegant auf, wie sein Bruder, als Kotori zum Kontern überging.
„Mich besiegst du nicht, Oniisan!“, rief Kotori siegessicher.
Plötzlich knallte es laut, die Wand hinter den Brüdern explodierte und Oome Tsuki stand im Raum.
Sie lächelte die beiden an und sagte: „Hallo ihr beiden. Trainiert ihr schön?“
Taiyo und Kotori blickten sie verdutzt an.
„Ähm, was machst du hier? Wolltest du nicht kochen?“, fragte Kotori.
„Ich, kochen? Wer hat dir das denn erzählt? Ich bin hier, weil wir Besuch haben und ihr sollt jetzt kochen.“, antwortete sie lächelnd.
„Und wieso kommst du dann nicht durch die Tür?“, wollte Taiyo wissen und deutete auf die zerschmetterte Wand.
„Hm, naja, es ist so, ich hab ein paar neue Magien ausprobiert, da hab ich aus Versehen die Wand getroffen“, sie fing an zu lachen.
Kotori viel ein, dass seine Mutter schon öfters Magien geübt hatte und dies dann immer in einem Desaster geendet war. Vor zwei Jahren hatte sie den „Shokuji-Turm“ im Stadtzentrum von Origin zu Fall gebracht, als sie ein Schnitzel schneiden wollte.
Vor einem Jahr hätte sie beinahe einen ganzen Berg in Schutt und Asche gelegt und einen Meteorenschauer auf die Stadt losgelassen. Aber so war sie halt, stur und dennoch genial.
„Da werden die Reparaturen teuer…“ überlegte Taiyo.
„Teuer? “ Tsuki sah ihn an, „ ihr repariert das natürlich, was habt ihr denn gedacht?“
Kotori wollte protestieren, doch Taiyo hielt ihn zurück: „Die bringt uns um. Halt lieber den Mund.“
„Hast ja Recht.“
„Also, is alles geklärt? Dann geht kochen, am besten Gnocchis mit Bohnen und Steak.“
Beide verließen den Raum und rannten in die Küche.
Tsuki stand alleine im Dojo, dem Trainingsraum ihres Hauses. Dort bildete sie ihre Söhne aus. Sie verließ den Raum und ging zum Tor, um den Besuch zu empfangen.
„Ob sie schon bereit für ihre Reifeprüfung sind?“, sie lächelte und ging durch den Garten zum Nord-Tor, wo sie schon erwartet wurde.
„Immer müssen wir die Drecksarbeit machen!“, rief Kotori.
„Bleib locker. Du kennst sie doch, sie wollte nie Kinder und konnte auch noch nie mit uns umgehen“, sagte Taiyo ruhig.
„Ich weiß, sie meint es ja nicht böse, sie ist nur etwas überfordert mit uns.“
„Mist, wir haben keine Bohnen, lass uns Tsuki fragen, wo noch welche sind.“
„Okay“
Beide verließen die Küche und folgten ihrer Mutter zum Nord-Tor.
Der Besuch war bereits eingetroffen, Tsuki begrüßte ihn mit einer Umarmung.
Als Taiyo und Kotori das sahen, versteckten sie sich erst mal hinter einer Mauer um die Szene zu beobachten.
„Du siehst gut aus“, sagte Hoseki zu dem Fremden, der eine Maske trug und komplett in einen Reisemantel eingehüllt war. Hinter der Maske sahen die Jungen Tierohren hervorschauen, wie von einer Katze oder einem Fuchs. Dort wo Schlitze für die Augen hätten sein müssen, waren kleine Rubine.
Kotori wunderte sich, wie er sehen wollte, dann fragte er sich, ob er vielleicht blind war.
Er war groß, viel größer als seine Tsuki und er schaute in den Himmel, falls er überhaupt sehen konnte.
Taiyo kam der Gedanke, dass dies vielleicht sein Vater sein könnte, doch darüber wollte er nicht länger nachdenken.
„Wir müssen näher dran“, flüsterte Kotori Taiyo zu.
„Hast Recht, ich will auch verstehen, was sie da erzählen.“
Die beiden versuchten, möglichst unbemerkt, sich Tsuki und dem Fremden zu nähern.
Sie versteckten sich in einem Busch nahe dem Tor.
„Ja, ich komme gut mit meinen Söhnen klar, natürlich haben sie es auch gut bei mir“, Tsuki lachte den Maskenträger an.
Lügnerin, dachten Kotori und Taiyo.
„Bist du dir sicher? Du blutest“, zum ersten Mal hörten sie den großen Besuch sprechen, er hatte eine ruhige Stimme, die Vertrauens erweckend war.
„Ach das. Ich hab Magie benutzt. Und ein bisschen Unordnung angerichtet.“
Ein bisschen, dachte Kotori, du hast das ganze Haus geschrottet!
„Du und Magie? Das konntest du früher doch auch nie.“
Also kennt sie ihn doch, dachte Taiyo, ist vielleicht doch mein Vater?
„Ich war immer schon sehr magisch, ihr habt es nur nie gemerkt.“
„Na dann, was machst du sonst so, Hoseki?“
Jetzt wurde es Taiyo zu bunt, er sprang aus seinem Versteck und zeigte wütend auf den Fremden: „Sie heißt Tsuki und nicht Hoseki, wer bist du überhaupt? Bist du mein Vater?“
Auch Kotori sprang aus dem Busch und stellte sich hinter seinen Bruder: „Oder bist du etwa mein Vater? Wenn ja, wer ist meine Mutter?“
„Ach ihr…“, Hoseki sah die beiden an, „ fangt nicht schon wieder mit euren Vätern an. Ich hab’s euch schon tausend Mal gesagt; Taiyo dein Vater ist tot und deiner Kotori war ein Arschloch. Ihr seid echt hartnäckig.“
„Na aber zumindest wenn sein Vater ein Arschloch war, könnte ich der Vater sein“, der Fremde klang belustigt.
„Halt den Mund, du Mistkerl, wer bist du?“, wollte Kotori wissen.
„Sei ruhig Kotori!“, Hoseki sah zu Taiyo rüber, „ du hältst besser auch den Mund, ich hätte es euch schon noch früh genug erklärt, auch ohne euer Auftauchen.“
„Hey, Hoseki, ich dachte, du kommst gut mit deinen Kindern klar?“
„Ach, du halt auch den Mund. Das regle ich alleine.“
„Wie du willst, aber sollte ich mich deinen Kindern nicht mal vorstellen, oder willst du dich zuerst vorstellen, Oome Hoseki?“
„Was hast du gesagt? Oome Hoseki? Das ist doch eine der legendären Gaijin! Aber unsere Mutter heißt doch Tsuki!“, Kotori blickte Tsuki an und dann den Fremden.
„Na, das hast du echt gut hinbekommen, Fox.“
„Heißt das, du bist…“
„Ja, ich bin Oome Hoseki und nicht Oome Tsuki, ich hab mir einen Decknamen zugelegt, weil ich keinen Bock hatte, genervt zu werden.“
Taiyo konnte es nicht fassen, seine Mutter war eine Gaijin gewesen, eine legendäre Gaijin, eine der fünf legendären Gaijin, die einst berühmter waren, als jeder andere.
Für gewöhnlich reisten Gaijin durch die Welt und nahmen Aufträge von allerlei Leuten an, oft hatten Gaijin ein persönliches Motiv, z.B. Rache.
Die Levels der Gaijin waren immer an der Anzahl der Ohrringe zu erkennen.
Doch dass seine eigene Mutter eine Gaijin war, hatte er nicht gedacht. Zuhause war sie meist sehr ungeschickt und in den Trainingskämpfen gewann sie zwar meist immer, aber nur knapp und sie wirkte nie wie jemand, der legendär sein könnte.
So hatte er sich also geirrt.
„Und dich hat echt nie jemand erkannt?“, fragte Kotori neugierig.
„Am Anfang war es noch extrem, aber dann war ja später etwas Gras über die Sache gewachsen und die Leute ließen mehr und mehr von mir ab, dann konnte ich ein ruhiges Leben führen. Ich hab ein Kind bekommen und eins gefunden, da hatte ich ja für die Zukunft vorgesorgt.“
„Hahahaha“, der Fremde fing an zu lachen, „so warst du schon immer, Hoseki. Dann stell ich mich auch mal vor. Mein Name ist Shaolan Fox, ich war früher ein Kollege eurer Mutter. Wir haben uns immer gut verstanden.“
„Bist du doch mein Vater?“
„Natürlich ist er nicht…“
„Du hast doch gesagt“, unterbrach Kotori, „ dass mein Vater auch mal mit dir gereist ist, heißt das, mein Vater ist auch…“
„Aber wenn mein Vater auch…“ überlegte Taiyo.
„Ruhe jetzt!“, rief Hoseki, „ jetzt bleibt mal locker. Ich hab euch doch schon alles über eure Väter erzählt, was wollt ihr denn noch wissen? Ihr seid echt schlimm.“
„Sie sind genau wie du“, bemerkte Fox, „ ungestüm und unhöflich. Hahahaha!“
Allmälich hatten sich alle wieder beruhigt und gingen ins Haus.
Im Wohnzimmer stellten Taiyo und Kotori noch einige Fragen zu ihren Vätern, jedoch ohne eine konkrete Antwort zu bekommen. Hoseki blieb weiterhin stur.
„Wie sollen wir dich denn jetzt nennen?“, fragte Kotori.
„Mir egal, nennt mich wie ihr wollt“, antwortete Hoseki gelangweilt.
„Na, werden alte Erinnerungen wach?“ fragte Fox mit einem Blick in ihre Richtung. Er hatte inzwischen seinen Mantel ausgezogen und die Maske abgenommen. Sein Aussehen überraschte die beiden Jungen, er war von Kopf bis Fuß mit hellbraunem Fell überdeckt, mit einem weißen Streifen am Bauch. Sein Kopf war spitz und lang, seine Nase war schwarz und klein, wie eine Fuchsnase.
Fox’ Augen schimmerten smaragdgrün.
Kotori hatte ihn eine Weile lang erstaunt ansehen müssen, bis er begriffen hatte, dass Fox ein echt cooler Kerl war.
„Und wenn schon, ich kümmere mich nicht um die Vergangenheit. Außerdem ist es nichts, woran ich mich gerne erinnere“, Hoseki hatte sich inzwischen entspannt auf dem Sofa niedergelassen.
„Was ist denn damals passiert?“, wollte Kotori interessiert wissen.
„Nichts Wichtiges. Und auch nichts wirklich Interessantes. Nur ein kleiner Zwischenfall“, sie blickte auf den Boden, „ aber es war auch nichts Schönes.“
Taiyo sah zuerst zu Kotori und dann zu Fox und fragte diesen dann: „Weißt du näheres, Fox?“
„ Ja, aber ich werde es euch nur erzählen, wenn eure Mutter damit einverstanden ist“, er nickte zu Hoseki rüber. Diese zuckte nur mit dem Kopf und sagte: „Später.“
Während Taiyo und Kotori das Essen vorbereiteten, zogen sich Fox und Hoseki ins Nebenzimmer zurück um etwas zu besprechen.
Taiyo schlich sich zur Tür um zu lauschen, doch Kotori hielt ihn zurück.
„Wenn die dich bemerken, bringen die dich um.“
„ Nein, Hoseki wird mich umbringen, dieser Fox scheint ganz friedlich zu sein, finde ich.“
Ratabayaku(Roman)
Kapitel 1: Oome Tsuki und der Fremde
„Na los, zieh deine Waffe!!!“
„Tsss, als ob ich die brauche, um dich zu besiegen!“
Er zog seinen Speer und lies ihn auf seinen Bruder hinunterschnellen, doch der wich elegant aus und gelang mit einem akrobatischen Sprung auf der langen Waffe.
„Komm da runter, du Mistkerl!“, rief Oome Aozora seinem Bruder zu.
„Ach, halt den Mund, du hast doch keine Ahnung, wie man richtig kämpft, geh doch in den Kindergarten zurück, du Baby!“, Oome Taiyo blickte listig auf seinen Bruder herunter.
Die beiden waren eigentlich keine richtigen Brüder, Aozora, den alle Kotori nannten, wurde von seinem Vater ausgesetzt und dann von Oome Tsuki, Taiyos Mutter, aufgenommen.
Taiyo sprang erneut und wollte diesmal angreifen, doch Kotori wich dem Tritt ebenso elegant auf, wie sein Bruder, als Kotori zum Kontern überging.
„Mich besiegst du nicht, Oniisan!“, rief Kotori siegessicher.
Plötzlich knallte es laut, die Wand hinter den Brüdern explodierte und Oome Tsuki stand im Raum.
Sie lächelte die beiden an und sagte: „Hallo ihr beiden. Trainiert ihr schön?“
Taiyo und Kotori blickten sie verdutzt an.
„Ähm, was machst du hier? Wolltest du nicht kochen?“, fragte Kotori.
„Ich, kochen? Wer hat dir das denn erzählt? Ich bin hier, weil wir Besuch haben und ihr sollt jetzt kochen.“, antwortete sie lächelnd.
„Und wieso kommst du dann nicht durch die Tür?“, wollte Taiyo wissen und deutete auf die zerschmetterte Wand.
„Hm, naja, es ist so, ich hab ein paar neue Magien ausprobiert, da hab ich aus Versehen die Wand getroffen“, sie fing an zu lachen.
Kotori viel ein, dass seine Mutter schon öfters Magien geübt hatte und dies dann immer in einem Desaster geendet war. Vor zwei Jahren hatte sie den „Shokuji-Turm“ im Stadtzentrum von Origin zu Fall gebracht, als sie ein Schnitzel schneiden wollte.
Vor einem Jahr hätte sie beinahe einen ganzen Berg in Schutt und Asche gelegt und einen Meteorenschauer auf die Stadt losgelassen. Aber so war sie halt, stur und dennoch genial.
„Da werden die Reparaturen teuer…“ überlegte Taiyo.
„Teuer? “ Tsuki sah ihn an, „ ihr repariert das natürlich, was habt ihr denn gedacht?“
Kotori wollte protestieren, doch Taiyo hielt ihn zurück: „Die bringt uns um. Halt lieber den Mund.“
„Hast ja Recht.“
„Also, is alles geklärt? Dann geht kochen, am besten Gnocchis mit Bohnen und Steak.“
Beide verließen den Raum und rannten in die Küche.
Tsuki stand alleine im Dojo, dem Trainingsraum ihres Hauses. Dort bildete sie ihre Söhne aus. Sie verließ den Raum und ging zum Tor, um den Besuch zu empfangen.
„Ob sie schon bereit für ihre Reifeprüfung sind?“, sie lächelte und ging durch den Garten zum Nord-Tor, wo sie schon erwartet wurde.
„Immer müssen wir die Drecksarbeit machen!“, rief Kotori.
„Bleib locker. Du kennst sie doch, sie wollte nie Kinder und konnte auch noch nie mit uns umgehen“, sagte Taiyo ruhig.
„Ich weiß, sie meint es ja nicht böse, sie ist nur etwas überfordert mit uns.“
„Mist, wir haben keine Bohnen, lass uns Tsuki fragen, wo noch welche sind.“
„Okay“
Beide verließen die Küche und folgten ihrer Mutter zum Nord-Tor.
Der Besuch war bereits eingetroffen, Tsuki begrüßte ihn mit einer Umarmung.
Als Taiyo und Kotori das sahen, versteckten sie sich erst mal hinter einer Mauer um die Szene zu beobachten.
„Du siehst gut aus“, sagte Hoseki zu dem Fremden, der eine Maske trug und komplett in einen Reisemantel eingehüllt war. Hinter der Maske sahen die Jungen Tierohren hervorschauen, wie von einer Katze oder einem Fuchs. Dort wo Schlitze für die Augen hätten sein müssen, waren kleine Rubine.
Kotori wunderte sich, wie er sehen wollte, dann fragte er sich, ob er vielleicht blind war.
Er war groß, viel größer als seine Tsuki und er schaute in den Himmel, falls er überhaupt sehen konnte.
Taiyo kam der Gedanke, dass dies vielleicht sein Vater sein könnte, doch darüber wollte er nicht länger nachdenken.
„Wir müssen näher dran“, flüsterte Kotori Taiyo zu.
„Hast Recht, ich will auch verstehen, was sie da erzählen.“
Die beiden versuchten, möglichst unbemerkt, sich Tsuki und dem Fremden zu nähern.
Sie versteckten sich in einem Busch nahe dem Tor.
„Ja, ich komme gut mit meinen Söhnen klar, natürlich haben sie es auch gut bei mir“, Tsuki lachte den Maskenträger an.
Lügnerin, dachten Kotori und Taiyo.
„Bist du dir sicher? Du blutest“, zum ersten Mal hörten sie den großen Besuch sprechen, er hatte eine ruhige Stimme, die Vertrauens erweckend war.
„Ach das. Ich hab Magie benutzt. Und ein bisschen Unordnung angerichtet.“
Ein bisschen, dachte Kotori, du hast das ganze Haus geschrottet!
„Du und Magie? Das konntest du früher doch auch nie.“
Also kennt sie ihn doch, dachte Taiyo, ist vielleicht doch mein Vater?
„Ich war immer schon sehr magisch, ihr habt es nur nie gemerkt.“
„Na dann, was machst du sonst so, Hoseki?“
Jetzt wurde es Taiyo zu bunt, er sprang aus seinem Versteck und zeigte wütend auf den Fremden: „Sie heißt Tsuki und nicht Hoseki, wer bist du überhaupt? Bist du mein Vater?“
Auch Kotori sprang aus dem Busch und stellte sich hinter seinen Bruder: „Oder bist du etwa mein Vater? Wenn ja, wer ist meine Mutter?“
„Ach ihr…“, Hoseki sah die beiden an, „ fangt nicht schon wieder mit euren Vätern an. Ich hab’s euch schon tausend Mal gesagt; Taiyo dein Vater ist tot und deiner Kotori war ein Arschloch. Ihr seid echt hartnäckig.“
„Na aber zumindest wenn sein Vater ein Arschloch war, könnte ich der Vater sein“, der Fremde klang belustigt.
„Halt den Mund, du Mistkerl, wer bist du?“, wollte Kotori wissen.
„Sei ruhig Kotori!“, Hoseki sah zu Taiyo rüber, „ du hältst besser auch den Mund, ich hätte es euch schon noch früh genug erklärt, auch ohne euer Auftauchen.“
„Hey, Hoseki, ich dachte, du kommst gut mit deinen Kindern klar?“
„Ach, du halt auch den Mund. Das regle ich alleine.“
„Wie du willst, aber sollte ich mich deinen Kindern nicht mal vorstellen, oder willst du dich zuerst vorstellen, Oome Hoseki?“
„Was hast du gesagt? Oome Hoseki? Das ist doch eine der legendären Gaijin! Aber unsere Mutter heißt doch Tsuki!“, Kotori blickte Tsuki an und dann den Fremden.
„Na, das hast du echt gut hinbekommen, Fox.“
„Heißt das, du bist…“
„Ja, ich bin Oome Hoseki und nicht Oome Tsuki, ich hab mir einen Decknamen zugelegt, weil ich keinen Bock hatte, genervt zu werden.“
Taiyo konnte es nicht fassen, seine Mutter war eine Gaijin gewesen, eine legendäre Gaijin, eine der fünf legendären Gaijin, die einst berühmter waren, als jeder andere.
Für gewöhnlich reisten Gaijin durch die Welt und nahmen Aufträge von allerlei Leuten an, oft hatten Gaijin ein persönliches Motiv, z.B. Rache.
Die Levels der Gaijin waren immer an der Anzahl der Ohrringe zu erkennen.
Doch dass seine eigene Mutter eine Gaijin war, hatte er nicht gedacht. Zuhause war sie meist sehr ungeschickt und in den Trainingskämpfen gewann sie zwar meist immer, aber nur knapp und sie wirkte nie wie jemand, der legendär sein könnte.
So hatte er sich also geirrt.
„Und dich hat echt nie jemand erkannt?“, fragte Kotori neugierig.
„Am Anfang war es noch extrem, aber dann war ja später etwas Gras über die Sache gewachsen und die Leute ließen mehr und mehr von mir ab, dann konnte ich ein ruhiges Leben führen. Ich hab ein Kind bekommen und eins gefunden, da hatte ich ja für die Zukunft vorgesorgt.“
„Hahahaha“, der Fremde fing an zu lachen, „so warst du schon immer, Hoseki. Dann stell ich mich auch mal vor. Mein Name ist Shaolan Fox, ich war früher ein Kollege eurer Mutter. Wir haben uns immer gut verstanden.“
„Bist du doch mein Vater?“
„Natürlich ist er nicht…“
„Du hast doch gesagt“, unterbrach Kotori, „ dass mein Vater auch mal mit dir gereist ist, heißt das, mein Vater ist auch…“
„Aber wenn mein Vater auch…“ überlegte Taiyo.
„Ruhe jetzt!“, rief Hoseki, „ jetzt bleibt mal locker. Ich hab euch doch schon alles über eure Väter erzählt, was wollt ihr denn noch wissen? Ihr seid echt schlimm.“
„Sie sind genau wie du“, bemerkte Fox, „ ungestüm und unhöflich. Hahahaha!“
Allmälich hatten sich alle wieder beruhigt und gingen ins Haus.
Im Wohnzimmer stellten Taiyo und Kotori noch einige Fragen zu ihren Vätern, jedoch ohne eine konkrete Antwort zu bekommen. Hoseki blieb weiterhin stur.
„Wie sollen wir dich denn jetzt nennen?“, fragte Kotori.
„Mir egal, nennt mich wie ihr wollt“, antwortete Hoseki gelangweilt.
„Na, werden alte Erinnerungen wach?“ fragte Fox mit einem Blick in ihre Richtung. Er hatte inzwischen seinen Mantel ausgezogen und die Maske abgenommen. Sein Aussehen überraschte die beiden Jungen, er war von Kopf bis Fuß mit hellbraunem Fell überdeckt, mit einem weißen Streifen am Bauch. Sein Kopf war spitz und lang, seine Nase war schwarz und klein, wie eine Fuchsnase.
Fox’ Augen schimmerten smaragdgrün.
Kotori hatte ihn eine Weile lang erstaunt ansehen müssen, bis er begriffen hatte, dass Fox ein echt cooler Kerl war.
„Und wenn schon, ich kümmere mich nicht um die Vergangenheit. Außerdem ist es nichts, woran ich mich gerne erinnere“, Hoseki hatte sich inzwischen entspannt auf dem Sofa niedergelassen.
„Was ist denn damals passiert?“, wollte Kotori interessiert wissen.
„Nichts Wichtiges. Und auch nichts wirklich Interessantes. Nur ein kleiner Zwischenfall“, sie blickte auf den Boden, „ aber es war auch nichts Schönes.“
Taiyo sah zuerst zu Kotori und dann zu Fox und fragte diesen dann: „Weißt du näheres, Fox?“
„ Ja, aber ich werde es euch nur erzählen, wenn eure Mutter damit einverstanden ist“, er nickte zu Hoseki rüber. Diese zuckte nur mit dem Kopf und sagte: „Später.“
Während Taiyo und Kotori das Essen vorbereiteten, zogen sich Fox und Hoseki ins Nebenzimmer zurück um etwas zu besprechen.
Taiyo schlich sich zur Tür um zu lauschen, doch Kotori hielt ihn zurück.
„Wenn die dich bemerken, bringen die dich um.“
„ Nein, Hoseki wird mich umbringen, dieser Fox scheint ganz friedlich zu sein, finde ich.“