pokemon1999
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AW: Einzel kinder
Lest das, dann seit ihr schlauer:
Einzelkinder: Kindheit ohne Konkurrenz?
Die meisten Paare gründen eine Familie mit der Absicht, später einmal (zwei oder mehr) Kinder zu haben. Wie die Statistik zeigt, bleibt es bei der Absicht. Die Familie mit nur einem Kind ist in den deutschsprachigen Ländern die häufigste Familienform und weiter im Zunehmen begriffen.
Die möglichen Gründe: Eltern stellen nach der Geburt ihres ersten Kindes fest, dass sie ihr Berufs- und Beziehungsleben beträchtlich einschränken müssten, wenn sie sich für ein zweites Kind entschliessen würden. Frauen wollen ihre Berufslaufbahn weiterverfolgen und sind nur für einen kurzfristigen Unterbruch zu haben. Sie lehnen es ab, Haushalt, Kinderversorgung und familienbezogene Aufgaben ihren beruflichen Perspektiven zu opfern oder entscheidend einzuschränken. Mit einem Kind sind diese Ansprüche einfacher zu bewältigen. Auch medizinische Gründe (sekundäre Sterilität) sind möglich, wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt.
Die Zunahme der Einzelkinder hängt auch mit der progressiven Scheidungsrate zusammen: Paare trennen sich wieder, die Familienplanung ist damit beendet. Auf der anderen Seite sind es die gesellschaftlichen Werte, die sich gewandelt haben: Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung, Prestige, Leistung, Glück und Erfolg haben traditionellen gemeinschaftsbezogenen Werten wie Gruppe oder Familienzusammengehörigkeit den Rang abgelaufen. Kinder sind nicht mehr dazu da, den Lebensabend ihrer Eltern zu sichern, im Gegenteil, häufig stellen sie die Eltern vor ökonomische Probleme.
Vorurteile
Egoïste heisst ein Parfum der bekannten Firma Chanel. Angesprochen werden männliche Einzelkinder: Egozentriert, selbstbewusst, erfolgreich und individualistisch, wie diese Mittelpunktskinder seien, hätte der Name für sie einen ebenso hohen wie positiven Identifizierungsgrad, so die Erklärung der Marktpsychologin des Unternehmens. Als hätten sie auf dieses Parfüm mit dem ansprechenden Namen gewartet, würden sich Männer für diese Chanel-Kreation entscheiden: Egoiste - das bin ich! Ein Parfüm, das zu mir passt!
Auch die Medien tragen mit Schlagzeilen wie Kleine Prinzessinnen und Prinzen - Die neuen Sorgenkinder oder Geschwister bieten Schutz vor den Eltern zur hartnäckigen Zementierung happiger (Vor)Urteile über Einzelkinder bei. So ist denn auch die amerikanische Einzelkindforscherin Judith Blake überzeugt, dass Einzelkinder nur einen Nachteil haben: Sie leiden alle unter den Vorurteilen, die ihnen Lehrkräfte, Nachbar(inn)en, Verwandtschaft und auch andere Kinder entgegenbringen. Sachliche Informationen über das Thema sind oft uninteressant und finden in den Medien keine angemessene Verbreitung.
Was meinen die Einzelkinder?
Die deutsche Soziologin Marion Rollin führte eine Umfrage durch. Anhand offener Fragen mit 48 Einzel- und Geschwisterkindern erfasste sie die persönlichen Erfahrungen der Kinder. Sie wurden aufgefordert, was ihnen spontan im Hinblick auf die Vor- und Nachteile ihrer eigenen Lebenssituation einfiel. In den Antworten zeigt sich, was Einzel- und Geschwisterkinder unterschiedlich erfahren: Einzelkinder haben mehr Freiraum, ihre Individualität auszuleben. Sie geniessen ihr eigenes Zimmer, ihre ungestörte Ruhe und die Tatsache, dass sie die Zuwendung der Eltern beziehungsweise Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke mit keinem Geschwister teilen müssen.
Die 11jährige Nadja: Wenn ich Geschwister hätte, würde ich nie soviel Geld und Verständnis kriegen. Ein Einzelkind ist immer zufrieden, weil ihm alles allein gehört, sogar die Eltern. Einzelkinder aber machen, dies zeigt die Umfrage, weniger soziale Erfahrungen in der Familie. Es gibt keinen Streit um Spielsachen, Mamas Bett muss nicht geteilt werden, das Schlittschuhlaufen scheitert nicht an der Rücksichtnahme auf ein kleineres Geschwister.
Umgekehrt ist aber auch niemand da, mit dem man ein Gespräch führen kann, das nicht für die Ohren der Eltern bestimmt ist: Ein Sonntag kann für ein Einzelkind, zumindest bis in die Pubertät, schon mal langweilig sein, wie der 13jährige Nicolas bestätigt: Ich bin ein Single. Das ist eine total einsame Sache. Wenn ich mal was anstellen will, fehlt mir der zweite Mann. Wenn ich was Verrücktes gemacht habe, habe ich nie einen Bundesgenossen, der mir hilft. Man ist immer allein den Eltern ausgeliefert
Kinder mit Geschwister sind neidisch *g*
Lest das, dann seit ihr schlauer:
Einzelkinder: Kindheit ohne Konkurrenz?
Die meisten Paare gründen eine Familie mit der Absicht, später einmal (zwei oder mehr) Kinder zu haben. Wie die Statistik zeigt, bleibt es bei der Absicht. Die Familie mit nur einem Kind ist in den deutschsprachigen Ländern die häufigste Familienform und weiter im Zunehmen begriffen.
Die möglichen Gründe: Eltern stellen nach der Geburt ihres ersten Kindes fest, dass sie ihr Berufs- und Beziehungsleben beträchtlich einschränken müssten, wenn sie sich für ein zweites Kind entschliessen würden. Frauen wollen ihre Berufslaufbahn weiterverfolgen und sind nur für einen kurzfristigen Unterbruch zu haben. Sie lehnen es ab, Haushalt, Kinderversorgung und familienbezogene Aufgaben ihren beruflichen Perspektiven zu opfern oder entscheidend einzuschränken. Mit einem Kind sind diese Ansprüche einfacher zu bewältigen. Auch medizinische Gründe (sekundäre Sterilität) sind möglich, wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt.
Die Zunahme der Einzelkinder hängt auch mit der progressiven Scheidungsrate zusammen: Paare trennen sich wieder, die Familienplanung ist damit beendet. Auf der anderen Seite sind es die gesellschaftlichen Werte, die sich gewandelt haben: Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung, Prestige, Leistung, Glück und Erfolg haben traditionellen gemeinschaftsbezogenen Werten wie Gruppe oder Familienzusammengehörigkeit den Rang abgelaufen. Kinder sind nicht mehr dazu da, den Lebensabend ihrer Eltern zu sichern, im Gegenteil, häufig stellen sie die Eltern vor ökonomische Probleme.
Vorurteile
Egoïste heisst ein Parfum der bekannten Firma Chanel. Angesprochen werden männliche Einzelkinder: Egozentriert, selbstbewusst, erfolgreich und individualistisch, wie diese Mittelpunktskinder seien, hätte der Name für sie einen ebenso hohen wie positiven Identifizierungsgrad, so die Erklärung der Marktpsychologin des Unternehmens. Als hätten sie auf dieses Parfüm mit dem ansprechenden Namen gewartet, würden sich Männer für diese Chanel-Kreation entscheiden: Egoiste - das bin ich! Ein Parfüm, das zu mir passt!
Auch die Medien tragen mit Schlagzeilen wie Kleine Prinzessinnen und Prinzen - Die neuen Sorgenkinder oder Geschwister bieten Schutz vor den Eltern zur hartnäckigen Zementierung happiger (Vor)Urteile über Einzelkinder bei. So ist denn auch die amerikanische Einzelkindforscherin Judith Blake überzeugt, dass Einzelkinder nur einen Nachteil haben: Sie leiden alle unter den Vorurteilen, die ihnen Lehrkräfte, Nachbar(inn)en, Verwandtschaft und auch andere Kinder entgegenbringen. Sachliche Informationen über das Thema sind oft uninteressant und finden in den Medien keine angemessene Verbreitung.
Was meinen die Einzelkinder?
Die deutsche Soziologin Marion Rollin führte eine Umfrage durch. Anhand offener Fragen mit 48 Einzel- und Geschwisterkindern erfasste sie die persönlichen Erfahrungen der Kinder. Sie wurden aufgefordert, was ihnen spontan im Hinblick auf die Vor- und Nachteile ihrer eigenen Lebenssituation einfiel. In den Antworten zeigt sich, was Einzel- und Geschwisterkinder unterschiedlich erfahren: Einzelkinder haben mehr Freiraum, ihre Individualität auszuleben. Sie geniessen ihr eigenes Zimmer, ihre ungestörte Ruhe und die Tatsache, dass sie die Zuwendung der Eltern beziehungsweise Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke mit keinem Geschwister teilen müssen.
Die 11jährige Nadja: Wenn ich Geschwister hätte, würde ich nie soviel Geld und Verständnis kriegen. Ein Einzelkind ist immer zufrieden, weil ihm alles allein gehört, sogar die Eltern. Einzelkinder aber machen, dies zeigt die Umfrage, weniger soziale Erfahrungen in der Familie. Es gibt keinen Streit um Spielsachen, Mamas Bett muss nicht geteilt werden, das Schlittschuhlaufen scheitert nicht an der Rücksichtnahme auf ein kleineres Geschwister.
Umgekehrt ist aber auch niemand da, mit dem man ein Gespräch führen kann, das nicht für die Ohren der Eltern bestimmt ist: Ein Sonntag kann für ein Einzelkind, zumindest bis in die Pubertät, schon mal langweilig sein, wie der 13jährige Nicolas bestätigt: Ich bin ein Single. Das ist eine total einsame Sache. Wenn ich mal was anstellen will, fehlt mir der zweite Mann. Wenn ich was Verrücktes gemacht habe, habe ich nie einen Bundesgenossen, der mir hilft. Man ist immer allein den Eltern ausgeliefert
Kinder mit Geschwister sind neidisch *g*